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[Österreich:] Kathweb Nachrichten – 26.02.2004 – [Kindesmissbrauch US] – Missbrauch [durch Priester:] US-Bischöfe möchten "wissen, wie es geschehen konnte".

Nach katholischer Auffassung
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(zumindest in den USA)] seien "Gewissenserforschung und Herzensreue" notwendige Vorstufen des "guten Vorsatzes", nicht mehr in die alten Fehler zurückzufallen.

Am Freitag [27.02.2004] wird eine Studie des Instituts für Kriminalistik der New Yorker "City Universität” und eine Analyse des aus katholischen Laien zusammengesetzten "National Review Board" veröffentlicht.

Washington (KAP) "Die Bischöfe möchten genau wissen, was wirklich geschehen ist, um sicher zu stellen, dass es niemals wieder geschehen kann": Dies betonte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Bischof Wilton Gregory, im Hinblick auf die Studie über den sexuellen Missbrauch Jugendlicher durch Priester, die am 27. Februar veröffentlicht wird. Die Studie wurde vom "John Jay-Institut für Kriminalistik" der New Yorker "City University" erstellt. Zugleich mit der Studie des "John Jay-Instituts" wird den amerikanischen Bischöfen eine Analyse des aus Laien zusammengesetzten "National Review Board" über das "Wie und Warum" der Missbrauchskrise übergeben. Dieses Gremium war von den US-Bischöfen im Jahr 2002 als Teil ihrer "Charta für den Schutz von Kindern und jungen Leuten" eingesetzt worden.

"Die beiden Berichte stellen einen nüchteren und wichtigen Meilenstein dar", sagte Bischof Gregory. Er kenne die Berichte bisher noch nicht und könne sie daher auch nicht kommentieren. Aber es sei der präzise Wille der Bischöfe gewesen, "alles ans Licht zu bringen, um genau zu verstehen, wie diese schrecklichen Geschehnisse in unserer Gemeinschaft zu Stande gekommen sind." Sein Herz sei den Opfern nahe, betonte Gregory: "Die Bischöfe sind fest entschlossen, alles zu tun, damit die 'Charta für den Schutz von Kindern und Jungen Leuten' verwirklicht wird. Missbrauch darf es in Zukunft nie mehr geben".

"Schmerzlich, aber notwendig"
Die "John Jay"-Studie sei "schmerzlich", aber notwendig, betonte Bischof Gregory in einem Beitrag für das "Wall Street Journal". Er sei in letzter Zeit oft gefragt worden, warum die Bischöfe diese Studie in Auftrag gegeben hätten, die doch "wieder neue Wunden" aufreißen würde. Seine Antwort sei, dass die katholische Kirche in den Vereinigten Staaten "so viel Information wie möglich über dieses schreckliche Kapitel" ihrer Vergangenheit brauche: "Wir können die Geschichte nicht ändern, aber präzisere Kenntnisse über die Geschichte wird helfen, dass sie sich nicht wiederholt". Nach katholischer Auffassung [(zumindest in den USA)] seien "Gewissenserforschung und Herzensreue" notwendige Vorstufen des "guten Vorsatzes", nicht mehr in die alten Fehler zurückzufallen.

Die beiden Berichte – die "John Jay"-Studie und die Analyse des "National Review Board" – würden unmittelbar nach dem Beginn der diesjährigen Bußzeit veröffentlicht, erinnerte Gregory: "Sie werden uns nicht nur Schmerz über das Vergangene bereiten, sondern uns auch helfen, den Herausforderungen von heute und morgen zu begegnen, um die jungen und unschuldigen Menschen zu verteidigen".

Es sei ohne Zweifel in Sorge über das bevorstehende Medien-Echo auf die beiden Berichte, betonte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz. Er habe aber auch Vertrauen, weil die Situationen "Klar und umfassend" angegangen werde. Es sei kirchliche Überzeugung, dass aus leidvollen Situationen neues Leben entstehen könne. Ein Hinweis darauf sei die Tatsache, dass einzelne Diözesen – so etwa Boston – große Fortschritte bei der Versöhnung mit den Opfern gemacht hätten.

"Diese Berichte über die Vergangenheit sind Bestandteile unseres Weges in die Zukunft im Zeichen größerer Klarheit und des entscheidenden Schutzes von Kindern und jungen Leuten", sagte Bischof Gregory. Er bete, dass die Vorgangsweise der Bischöfe nicht nur der Kirche, sondern auch der Gesellschaft als ganzer nützen werde.
(ende/26.2.)

W200400224
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[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 9. September 2004 ]

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