Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

( 21.09.2004 )

Ein offener Brief einer Überlebenden von institutioneller Kindesmisshandlung – an alle, und besonders auch an alle Kirchengemeinden und ihre Mitglieder.

Hallo.

Es kann nicht oft genug gesagt werden: Wer Martin Mitchell aus Australien, ein Überlebender wie ich selbst, so deklariert und anprangert, wie einige unter unseren Mitmenschen in Deutschland es immer wieder tun, muß wohl was zu verbergen haben.

Warum ist keiner von Euch in der Lage diesen Mann zu verstehen? Wir, die wir die Hölle gesehen haben und von der Kirche bzw. deren Handlanger vergleichbar misshandelt und erniedrigt wurden, können doch nicht die einzigen sein, die Martin verstehen.

Die, die kein Leid in der Kindheit erleben mußten, sollen wenigsten zuhören und nicht urteilen. Denn nur das ist es was wir wollen.

Die ganze Welt soll erfahren, dass unzählige Verbrechen und sexuelle Übergriffe an Kindern von der Kirche Tag für Tag ausgeführt wurden.

Die Überlebenden, also wir, haben sowohl körperliche als auch seelische Narben aufzuweisen. Auf unseren Seelen liegt eine schwarze, unentfernbare Lackfarbe, mit der man uns als Kind befleckt hat.

Nun müssen wir ein Leben lang mit den bösen Erinnerungen, die uns auch in schlaflosen Nächten verfolgen, damit klar kommen.

Viele unserer Leidensgenossen, haben sich das Leben genommen, weil sie glaubten, dass nur der Tod eine Erlösung sei. Wie oft habe ich selbst auch schon daran gedacht. Wer von Euch kann das wohl verstehen?

Nichtsdestotrotz! Wir wollen kein Mitleid. Wir können auch nicht mehr weinen, weil keine Tränen mehr da sind, da wir die ja schon als Kinder vergossen haben. Aber wir wollen eine dicke Entschuldigung von der "Kirche", Rehabilitation, und Entschädigung.

Wer von Euch kann uns mit einem guten Rat zur Seite stehen?

Wer daran nicht interessiert ist, hat es wenigstens zur Kenntnis genommen. Das ist doch schon mal was.

Doch tut eines nie. Urteilt nicht über missbrauchte Menschen, die sich lediglich mitteilen wollen.

Wer bis hier her meinen Bericht gelesen hat und glaubt, "die sind doch irre", der darf das ruhig denken. Das macht uns nichts.

Nochmal, "Wir haben die Hölle gesehen!" Dies gönne ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind.

Ich hoffe, dass mein Schreiben viele Kirchengänger erreicht hat.

Gruß

Carola
Koszinoffski


[ Am 14. September 2004 von Carola selbst im Internet aufgegeben ]

Carola Koszinoffski

[ Hauptüberschrift vom hiesigen Redakteur hinzugefügt ]

[ Revised Version. Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 21. September 2004 ]



Subindex Nr. 4

Offener Brief einer Überlebenden − Carola Koszinoffski − von institutioneller Kindesmisshandlung Betroffenen –
an alle, und besonders auch an alle Kirchengemeinden und ihre Mitglieder.


Nicht nur Bethel / Freistatt, die Innere Mission, die Diakonie, und somit die Evangelische Kirche in Deutschland – was die Misshandlung von Kindern und Jugendlichen in ihren Institutionen / Anstalten betrifft – hat viel Schuld auf sich geladen, aber die Katholische Kirche von Deutschland auch. Ein Beispiel von vielen: Leserbrief vom 13.7.2004 eines Opfers von Kindesmisshandlung in einem katholischen Kinderheim: Eschweiler Kinderheim.

In der aktuellen Ausgabe BILD der FRAU 31/2008 ( Seite 30 ) ( aufgezeichnet von S. Rieselmann )
Jahrelange Qual im Heim
Als Baby kam Carola Koszinoffski (47) in ein Kinderheim.
Dort gab es für sie nur Schläge, Demütigungen, Psychterror und harte Arbeit.
Das Kinderheim war das katholische Kinderheim in Eschweiler, „St. Josef Kinderheim“ genannt.
Das Kinderheim hat heute einen neuen Betreiber.


"Ehemalige Heimkinder" strafrechtlich verfolgt !!!
Die 'Aufarbeitung' der Heimkinder-Geschichte seitens der Ordensgemeinschaft der
Armen Dienstmägde Jesu Christi
(damalige Betreiber des Kinderheim St. Josef in Eschweiler)
und der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in Eschweiler mit Hilfe der
Staatsanwaltschaft Aachen, der Bonner Rechtsanwaltskanzlei Busse & Miesen, und der
Eschweiler Rechtsanwaltskanzlei von Christoph Lingemann.

Anklageschrift für Reportagezwecke rekonstruiert und durch kurze Erklärungen erweitert
um sie für den Laien besser verständlich zu machen.


Aus verschiedenen Quellen: Zur Information über die Schwestern der Ordensgemeinschaft
der Armen Dienstmägde Jesu Christi.


Die Leidensgeschichte der Geschwister Schlößer in der damaligen Heimerziehung:
Kölner Stadtanzeiger - online, vom Donnerstag, den 3. August 2006:
Artikel von Susanne Rohlfing: "Die verdrängte Gewalt".
Heimkinder in der Obhut der Schwestern vom Orden der Borromäerinnen.


Nach der Heimkinder-Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages,
am Montag, den 11. Dezember 2006, in Berlin: Bericht von
Corinna Schulz:
Kölner Stadtanzeiger online, Dienstag, 27. Februar 2007: "Reise in die schmerzliche Vergangemheit" -
"Der Fall ist exemplarisch für ein dunkles Kapitel der Nachkriegsgeschichte" : BRD Heimerziehung.


SPIEGEL-online - 6. März 2007 - Wissenschaft : Mensch -
berichtet von
Vlad Georgescu:
"Psychische Gewalt so verheerend wie körperliche Folter",
bassierent auf eine Studie veröffentlicht
in dem Fachblatt
"Archives of General Psychiatry",
Volume 66, Page 277
(Band 66, Seite 277).
Weitere Belege stützen sich auf das Fachblatt
"Child Development"
Volume 77, No. 3
(Band 77, Ausgabe 3).


Carola Koszinoffski − Eschweiler Kinderheim − Video-Mitschnitt von RTL-TV vom 12.02.2006



Bitte nicht vergessen auch "Ehemalige Heimkinder" @ http://heimkinderopfer.blogspot.com zu besuchen.


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